Dem Süden entgegen
Der Winter 22/23 ist in Deutschland lau, nass und meist wolkig. Da zieht es einen geradzu dahin, wo es deutlich schöner ist. Spanien, Portugal und Marokko sind uns dieses Jahr zu weit und die CMT in Stuttgart ist für uns nach 3 ausstellungslosen Jahren geradezu ein Muss. Von hier aus soll es dann nach Kroatien gehen, wo auf der Insel Losinj der Camping Cikat ein gutes Angebot für "Überwinterer" macht. Das wollen wir einmal ausprobieren. Faulenzen, am Meer in der Sonne liegen und kleine Radtouren unternehmen stehen auf unserem Programm. Über unser geliebtes Thermalbad in Ungarn werden wir im Frühling wieder die Heimat erreichen.
Camperevent CMT
Die CMT in Stuttgart ist für jeden Camper das erste Highlight eines Campingjahres. Hier wollen wir unseren ersten Urlaubsstopp einlegen. Trockenen Reifens erreichen wir den total überfüllten Messe-Stellplatz. Ohne Stromanschluss kommen wir auf einem Ausstellerplatz unter. Kaum sind die Stützen unten, geht das Schneetreiben los. Da müssen wir eben einige Tage hier verweilen. Am nächsten Morgen ergattern wir uns einen elektrifizierten Platz, so dass ein längerer Aufenthalt möglich erscheint. Die Ausstellung selbst ist wie immer beeindruckend und „gut besucht“. So lassen wir uns dank des Wetters einige Tage Zeit um all die neuen Technik-Trends zu bestaunen und von fernen Reisen in der Touristikabteilung zu träumen.
Nach dem Messe-Stress Chillen im Thermalbad
50km bis Bad Ditzenbach schaffen wir noch locker auf trockenen Straßen. Dann beginnt der heftige Schneefall. Im warmen Thermalwasser lässt sich das gut ertragen und das Gespann steht mit Stromanschluss einsam auf dem riesigen Stellplatz. Da machen wir es uns gemütlich bis das Wetter wieder eine trockene Weiterfahrt zulässt.
24.01.2023 Durch den Winter über die Tauern
Noch einmal müssen wir uns durch den Winter kämpfen. Mit dem Gespann durch die Salzbrühe auf der Autobahn, das tut in der Seele weh. In Salzlaken macht man zwar Lebensmittel haltbar, nicht aber Caravangespanne. Aber wir wollen ja den Frühling in Kroatien erreichen, da müssen wir eben durch. Auf dem Stellplatz „Auszeit“ bei Spittal halten wir nach einem guten Schnitzel mit Pommes nochmals eine Nacht im Schnee inne. Morgen wollen wir endlich die Insel Krk bei hellem Sonnenschein erreichen.
Krk im hellen Sonnenschein bei +8°C
Tatsächlich empfängt uns die Sonne auf der Insel Krk, nachdem wir uns 300 km durch die Salzwüste und meterhohen Schnee am Straßenrand gekämpft haben. Erste Anlaufstelle auf Krk ist eine Auto-Waschanlage um das Gespann vom Salz zu befreien. Jetzt beginnt für uns der ersehnte Urlaub in einer wärmeren Region. Morgen steht die Stadt Krk auf dem Programm, die wir von früher gut kennen. Wir freuen uns auf die Altstadt im Sonnenschein. Die Temperatur lässt noch zu wünschen übrig.
26.01.2023 Krk im Winterschlaf
Im Sommer steppt in Krk üblicherweise der Bär, die Stadt ist mit Touris geflutet. Nun wandeln wir bei Sonnenschein alleine in den Gassen, durch die der kalte Wind pfeift – ein besonderes Erlebnis. Interessant, denn wir kennen Krk aus vielen Sommerurlauben in den Achtzigern. So speisen wir fürstlich im einzigen offenen Restaurant der Stadt und ziehen uns dann wieder in den warmen winddichten Wohnwagen zurück und genießen das deutsche TV-Programm, nicht ohne uns in den luftigen Duschen des Platzes, den wir uns mit einem weiteren Gast teilen, frisch zu machen.
Die wärmende Sonne wohnt auf der Insel Losinj
Der kalte Wind lässt Krk nicht los. Der Fallwind Bora bläst unablässig. Schnell weg hier! Unser Ziel, die Nachbarinsel Losinj ist nur noch 100 km entfernt. Zunächst mit der Fähre auf Cres von dort geht es über zwei kleine Brücken nach Losinj. Kaum angekommen lacht uns die Sonne entgegen und der Wind ist verschwunden. Hier wollen wir bleiben. Der Supercamping Cikat lädt zum urlauben ein. Den riesigen Campingplatz müssen wir uns mit weiteren ca. 20 Gästen teilen und können uns unseren Wunschplatz direkt am Meer aussuchen. Alles super, nix los, aber die Stadt Mali Losinj in fahrrad- und sogar fußläufiger Entfernung bietet alles, was der Urlauber braucht – „Lidl lohnt sich“.
Urlaub auf der Insel
Auf Losinj wollen wir nun die nächsten Tage oder Wochen verbringen, je nachdem, wann Ungarn ruft. Auf dem Camping Cikat fühlen wir uns wohl. Alles sehr beschaulich mit weiteren ca. 10 Campern auf dem großen Platz mit besten Anlagen. Direkt an der Seepromenade stehen wir und können von da alles mit dem Fahrrad erreichen. Das Wetter ist traumhaft. Heller Sonnenschein ab 10 Uhr bis zum Sonnenuntergang direkt vor unserer Tür, dann wird es aber kalt, was wir mit unserer Heizung im Wohnwagen locker ausgleichen. Hier verbringen wir gerne den trüben Winter der Heimat.
03.02.2023 Ausflug nach Cres
Bei herrlichem Wetter und 15°C fahren wir 58 km zur Hauptstadt der Inselgruppe, Stadt Cres. Obwohl Mali Losinj deutlich größer ist, punktet Cres mit einer schöneren Altstadt und einem idyllisch gelegenen Stadthafen. Die Marina der Milliardäre liegt etwas außerhalb, man will wohl nicht gesehen werden. Im Sommer ein Touri-Hotspot begegnet man hier zur Zeit nur Einheimischen und versprengten Abenteurern. Die Leere in den Gassen und im Stadthafen ist echt wohltuend. Im Sommer würden wir uns hier, wenn wir durch die Gassen geschoben werden, nicht so wohlfühlen. Wir finden ein schickes Lokal und genießen das kroatische Nationalgericht. So kann der Winter bleiben.
07.02.2023 Weiter auf Losinj
Noch mindestens eine Woche wollen wir hier auf Camping Cikat bleiben. Fast jeden Tag heller Sonnenschein, nur die Temperaturen gehen inzwischen zurück. So lange bleiben wir im warmen Wohnwagen und nehmen ab und zu ein Sonnenbad. Mit Auto oder Fahrrad erkunden wir die Insel. Demnächst soll es auch wieder warm werden.
19.02.2023 Wie immer: Zum Abschluss Ungarn
Hier in Hegykö am Neusiedler See fühlen wir uns schon seit Jahren einfach wohl. Auf Sa-ra-Camping gibt es alles, was der Mensch so zum Wohlfühlen braucht: Thermalbad, Massage, Fußpflege, Friseur und mehrere Restaurants mit Tagesmenüs, die auch Männer sättigen. Nicht weit von hier die Großstadt Sopron, die mit ihren Einkaufszentren jedes Frauenherz höher schlagen lässt. Die Kultur wird mit einem Bummel durch die Altstadt und im Schloss Esterhazy im nahen Fertöd bedient. Mit dem Fahrrad lässt sich die Landschaft um den Neusiedler See erkunden, mit dem Auto sind Wien und Bratislava im 80km-Umkreis. Es wird hier also in den nächsten 3 Wochen keine Langeweile aufkommen. Für Not-Besorgungen sind wir in 20 Minuten in Österreich. Im Vordergrund steht aber die Erholung im Thermalbad. Chillen im warmen Wasser, das tut dem ganzen Körper gut.
25.02.2023 Bratislava
80km mautfrei durch Ungarn, Österreich und Slowakei und schon hat man die slowakische Hauptstadt erreicht. Inzwischen mit einer wunderschön restaurierten Altstadt. Bei unserem Besuch vor 35 Jahren war dies eine heruntergekommene Provinzhauptstadt der Tschechoslowakei. In Galanta haben wir damals gegrillten Fisch vom Zeitungspapier gegessen, für 50 Pfennige gespeist und für 30 Pfennige einen Halben Bier getrunken. Heute zahlten wir beim Mäkkes 18 Euro für zwei Big-Mac-Menüs und 8,20 Euro für 2 Cappuccino ohne Trinkgeld. Parkgebühr für 4 Stunden 12 Euro. Dennoch lohnt sich ein Besuch dieser Stadt. Man kann sich ja eine Butterstulle und eine Dose Cola mitbringen. Hoch oben auf der Burg kam plötzlich der Winter mit Schneeregen zurück. Also schnell wieder zurück ins warme Thermalwasser.
Total erholt und vor Gesundheit strotzend treten wir am 4.3.2023 die Heimreise an, um uns auf die nächste Reise vorzubereiten. Es war schön, den kalten Winter zu überbrücken